29. Februar 2016

Emanuel Bergmann: Der Trick



Wer steckt hinter dem Namen Emanuel Bergmann? Bis vor wenigen Wochen hätte ich bei dieser Frage noch ahnungslos mit den Schultern gezuckt. Das hat sich nun geändert und ich bin glücklich vorab in diesen Lesegenuss gekommen zu sein. Seit dem 24. Februar liegt sein Debütroman „Der Trick“ nun auch in allen deutschen Buchhandlungen und es freut mich, dass ich euch dieses zauberhafte Buch vorstellen darf.

Insgesamt gibt es zwei Handlungen, die sozusagen parallel verlaufen, obwohl sie zunächst sowohl zeitlich als auch räumlich weit voneinander entfernt sind. Je mehr man liest, desto näher rücken die beiden Handlungsstränge, sodass schnell klar wird, dass sie sich höchstwahrscheinlich zu einem bestimmten Zeitpunkt überkreuzen werden. Um euch einen ersten Einblick in die Ausgangssituation zu gewähren, möchte ich kurz näher auf die verschiedenen Perspektiven eingehen.

Den zehnjährigen Max Cohn beschäftigt vor allem eine Sache. Nämlich die drohende Scheidung seiner Eltern. Verständlicherweise möchte er das nicht wahrhaben und alles unternehmen, um diesen Riss in der Familie zu verhindern. Als er auf der Schallplatte des Großen Zabbatini einen Liebeszauber entdeckt, steigen seine Hoffnungen plötzlich enorm. Hals über Kopf macht er sich auf die Suche nach dem Zauberer.

Das Leben von Mosche Goldenhirsch beginnt bereits lange bevor Max das Licht der Welt erblickt. Mit Fünfzehn taucht der Sohn eines Rabbiners zum ersten Mal in die magische Welt des Zirkus ab. Gebannt verfolgt er die Künste des „Halbmondmanns“, die ihn zutiefst beeindrucken und in ihm einen Schalter umlegen. Von nun an erhält sein Leben einen vollkommen neuen Sinn. Es führt ihn auf einen Weg, der zu Zeiten des 2.Weltkrieges und der Judenverfolgung über Leben und Tod entscheiden wird.

Bei manchen Büchern muss ich nicht viel überlegen. Ich lege sie zur Seite und will meine Gedanken am liebsten sofort und auf der Stelle niederschreiben. Die Wörter purzeln nur so aus mir heraus und sind kaum zu stoppen. „Der Trick“ ist so ein Buch, aber irgendwie auch wieder ganz anders. Die Begeisterung ist groß, kommt jedoch viel ruhiger, ausgeglichener daher.

Die Geschichte von Mosche und Max verdeutlicht, wie außerordentlich wichtig es ist, an Träume und Wünsche zu glauben. Den Glauben an sich selbst und das eigene Dasein niemals zu verlieren. Sie handelt von Liebe und Freundschaft. Vom engen Zusammenhalt innerhalb der Familie, der durch nichts zu ersetzen ist. Von Vertrauen und Mut in schwierigen oder gar dramatischen Lebenssituationen. Von traurigen und lustigen Zeiten. Ich könnte noch eine ganze Weile so weitermachen. In diesem Buch stecken einfach unheimlich viele Facetten, die es zu entdecken lohnt und die mich exakt aus diesem Grund an die Seiten gefesselt und bereichert haben.

Vor allem auf den letzten Seiten hat das Geschehen seinen wahren Zauber entfaltet. Da schlugen die Gefühle ein wie ein Blitzschlag. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich im einen Moment Tränen runterschlucken musste und sich im nächsten schon wieder ein Lächeln in meinem Gesicht ausbereitete. Ab diesem Augenblick gab es nur noch einen einzigen Gedanken: Lest es! Bitte lest dieses Buch! Und an dieser Stelle darf sich gerne jeder angesprochen fühlen. Ohne Ausnahme.


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