11. Juli 2014

|| Rezension || "Verloren in der grünen Hölle" von Ute Jäckle


Das Leben der siebzehnjährigen Kolumbianerin Elena verläuft glücklich und sorgenfrei. Bis sie eines Tages gemeinsam mit zwei Freundinnen auf dem Weg zu einem Einkaufsbummel entführt und in das Camp einer professionellen Kidnapperbande mitten im Regenwald verschleppt wird. Eine Zeit voller Todesangst und Schrecken bricht für die Mädchen an, denn der cholerische Bandenführer Carlos kennt keine Gnade.
Elena will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden, sie rebelliert mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Männer und fordert damit den Zorn von Carlos heraus. In letzter Minute beschützt der attraktive Entführer Rico sie vor dem gefährlichen Anführer und stürzt Elena in einen Gewissenskonflikt. Ehe Elena bewusst wird, auf was sie sich einlässt, zieht es sie in einen reißenden Strudel aus Leidenschaft und tödlicher Gefahr.


Entführung. Kolumbien. Regenwald. Leidenschaft. Als ich mir die Kurzbeschreibung durchgelesen habe sind mir besonders diese Wörter auf Anhieb aufgefallen. Vor allem Kolumbien als Handlungsort hebt sich aus der breiten Masse hervor. Das ganze Setting fand ich ziemlich interessant. Gleiches gilt für die Idee hinter der Geschichte. Elena und ihre zwei Freundinnen sind bisher immer sehr behütet aufgewachsen. Als sie dann entführt werden, werden sie aus diesem schönen Leben herausgerissen und landen in den Händen zweier Entführer. Ganz besonders Carlos ist unberechenbar und in seinem Handeln gnadenlos. Die Idee, dass der Entführer Rico und die Geisel Elena Gefühle füreinander entwickeln ist etwas, das man nicht allzu oft liest.

So schwer Rico auch einzuschätzen ist, muss ich dennoch sagen, dass er mir am sympathischsten war. Ich kann gar nicht sagen woran es lag. Es gab einige Situationen in denen er mit den Mädchen nicht besonders gut umgegangen ist. Und dann gab es aber auch wieder Momente, in denen man erahnen konnte, dass hinter dieser Fassade etwas ganz anderes steckt. Dass er eigentlich gar nicht der skrupellose Entführer ist. 

Mit Elena hatte ich dagegen leider meine Schwierigkeiten, die sich erst im späteren Verlauf der Geschichte immer mehr herauskristallisiert haben. Anfangs fand ich ihr Verhalten stellenweise noch sehr mutig. Später fand ich sie dagegen sehr naiv und sprunghaft. In einem Moment ist sie fuchsteufelswild und wütend auf Rico und die Gesamtsituation, im nächsten Moment fällt sie Rico überschwänglich um den Hals. Wahrscheinlich lässt sich dies auch ein bisschen mit ihrem jungen Alter erklären und mit der extremen Situation, der sie ausgesetzt sind. Aber dennoch war es mir so manches mal ein Tick zu viel und absolut nicht nachvollziehbar. 

Etwas Probleme hatte ich auch mit dem Spannungsbogen. Der Einstieg in das Buch ist gut gelungen, man befindet sich sofort mittendrin in der Entführung. Im Mittelteil hat die Spannung dann aber leider stark nachgelassen. Gegen Ende der Geschichte nimmt es dann jedoch nochmal ein wenig an Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich.


Die Grundidee und der Handlungsort sind außergewöhnlich und bieten viel Potential. Dennoch gab es für mich ein paar Punkte, die es mir schwer gemacht haben vollkommen in die Geschichte einzutauchen.

Gestaltung: 3,5 | Idee: 4 | Charaktere: 3 | Schreibstil: 3 | Überraschungseffekt: 2

Titel: Verloren in der grünen Hölle
Autorin: Ute Jäckle
Verlag: bookshouse
Genre: New Adult / Romantic Thrill
Format: E-Book
Erschienen im: Juni 2014
Seiten: 470
ISBN:  978-9963523979
Bewertung: 3 / 5
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Vielen vielen lieben Dank an Autorin und Verlag für dieses Rezensionsexemplar!


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