12. April 2014

|| Rezension || "Die Sterne leuchten immer noch" von Sarah Ockler


Die Geschichte eines Sommers, einer Freundschaft, und eine wundervolle Liebesgeschichte zugleich

»Das bleibt unser Geheimnis«, sagte Matt, der Bruder von Annas bester Freundin Frankie, als er und Anna sich ineinander verliebten. Doch dann stirbt Matt bei einem Autounfall, und zu Annas unendlicher Trauer und dem Verlust kommt noch das Geheimnis ihrer ersten Liebe, das Matt mit ins Grab genommen hat. Ein Jahr später fährt Anna mit Frankies Familie in den Sommerurlaub nach Kalifornien. Dort sollen sie beide, so Frankies erklärtes Ziel, endlich einmal wieder Spaß haben und eine richtige Sommerromanze erleben. Von Annas Angst, sich auf etwas Neues einzulassen und darüber womöglich Matt zu vergessen, weiß Frankie ebenso wenig wie von den Gefühlen, die Matt und Anna füreinander hegten. Doch dann trifft Anna Sam, und völlig unerwartet verliebt sie sich tatsächlich …


Um ganz von vorne zu beginnen, muss ich als erste Stärke das Cover erwähnen. Es ist zwar so simpel gehalten, ein Mädchen das am Strand steht und seine Arme ausgebreitet hat, aber es gefällt mir richtig gut. Ich kann gar nicht sagen woran es genau liegt, was mir genau gefällt, aber ich mag es.

Außerdem hat mir die Idee hinter dem Buch unglaublich gut gefallen. Es ist eine sehr schöne, aber auch traurige Geschichte. Anna, Frankie und Matt sind schon seit sie Kinder sind unzertrennlich. Frankie und Matt sind Geschwister. Und Anna ist schon lange heimlich in Matt verliebt. An ihrem 15. Geburtstag gehen ihre Träume in Erfüllung und ab sofort ist zwischen Matt und ihr alles anders. Matt möchte ihre Liebe aber erst einmal vor seiner Schwester Frankie geheimhalten und es ihr in aller Ruhe erzählen. Soweit kommt es dann aber nicht, weil Matt ganz unerwartet stirbt.

Anna habe ich wirklich gemocht, das ganze Buch durch. Man erlebt mit, wie sie versucht über den Tod von Matt hinweg zu kommen und wie sie innerlich mit ihrem gemeinsamen Geheimnis zu kämpfen hat. Sarah Ockler hat all das wirklich schön beschrieben und man konnte sich richtig in Anna hineinfühlen. Es gab auf jeden Fall die ein oder andere Szene, in der ich ein paar Tränen in den Augen hatte.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar einfach gehalten, aber vermittelt trotzdem sehr gut die Gefühle, die die Familie und Anna nach dem Tod von Matt durchleben. Es gibt zwar viele traurige Momente, aber mindestens auch genau so viele schöne Momente, bei denen man sich selbst nach Kalifornien an den Strand wünscht oder man  das Gefühl hat zusammen mit Anna und Frankie durch San Francisco zu laufen. 

Ein paar Kleinigkeiten habe ich jedoch auch zu bemängeln. Einmal ging es am Anfang alles ein wenig schnell, wodurch man zu Matt keine richtige Verbindung aufbauen konnte. Allerdings liegt darauf wohl auch nicht der Fokus der Geschichte. Von daher war das wahrscheinlich einfach so gewollt von der Autorin. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Zeit danach im Urlaub, wo die Familie und Anna versuchen über all die Trauer hinweg zu kommen.

Frankie hat es einem wahrlich schwer gemacht sie zu mögen. Sie versteckt sich nach dem Tod ihres Bruders hinter einer oberflächlichen Maske. Sie interessiert sich nur noch für Make-Up, neue Klamotten und Jungs. Ich hatte gehofft, dass diese Maske irgendwann noch fällt und wieder die alte Frankie zum Vorschein kommt. Sie tut einem leid, aber dann gibt es eben auch wieder Momente in denen man sich einfach nur über sie ärgern muss. Ganz am Ende sah es dann auch ein bissche danach aus. Aber eben doch nicht so ganz.

Sam mochte ich zwar und er war mir mit seiner ruhigen und ehrlichen Art wirklich sympathisch. Aber trotzdem viel es auch bei diesem Protagonisten schwer eine richtige Verbindung aufzubauen. Er hat Anna aber sehr geholfen, zu sich selbst zu finden und sich über einiges klar zu werden.


TB | cbj Verlag | 352 Seiten |Erschienen am: 08.Juni 2012
Bewertung: 4 / 5


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